Sorgenkinder und andere Geschichten

 

    Mein Name ist Felix...
  • ...diesen Namen gaben mir die Menschen, die mich gefunden haben. Sie haben mir erzählt, dass ich ganz, ganz großes Glück hatte, aber ich erzähle mal von Anfang an
    Nachdem mein Frauchen wie vom Erdboden verschluckt war, fand ich mich kurz darauf nachts - am 7.12.11 - auf einer viel befahrenen Landstraße wider. Ich versuchte panisch, in die vorbeifahrenden Fahrzeuge einzusteigen. Tierliebe Menschen kamen zufällig dazu und versuchten, mich von der Straße zu lotsen. Ich hatte aber solche Angst, dass ich nicht zu fremden Leuten wollte, ich wollte zu meiner Familie!!
    ...als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Feld und hatte Schmerzen. Ich blieb immer in der Nähe von dem Ort, wo meine Familie mich verlassen hatte, denn schließlich wartete ich auf sie, die müssen ja wiederkommen - dachte ich. Vor Fremden versteckte ich mich und wartete … Nach drei Tagen fanden mich die tierlieben Menschen dann halbtot im Straßengraben liegend. Als sie mich zum Tierarzt brachten, erzählten sie mir, dass sie mich schon 3 Tage suchten. Sie fuhren am Tag und am Abend zur der Stelle, an der ich angefahren wurde. Sie suchten die Straßengräben ab und fuhren in die anliegenden Ortschaften, um mich zu finden. Eigentlich hatten sie die Hoffnung schon fast aufgegeben, mich lebend zu finden. Wie staunten die Menschen, als sie mich zum Tierarzt brachten und dieser feststellte, dass ich keine Brüche hatte - trotz Unfall.
Felix
 
Felix
  • Ich hatte nur ein paar Schürfwunden am Kopf. Die Menschen nahmen mich mit nach Hause und freuten sich über jeden Schritt, den ich machte, ohne gleich umzufallen und wenn ich mein Futter im Bauch behielt. Sie waren auch ganz stolz, dass ich so schnell Fortschritte machte. Zwei Mal am Tag musste ich zum Tierarzt, ich bekam Infusionen.
    Und jetzt … jetzt warte ich nicht mehr auf meine Familie. Ich sage mir jetzt, wenn ich in der Weihnachtszeit sooo viel Glück hatte, dass ich Felix heiße, habe ich auch wieder Glück und finde eine neue liebe Familie für mich. Ich bin ca. 8 bis 10 Jahre alt, bin schlau (wie Pudel eben sind) und selbstbewusst. Am liebsten hätte ich eine Familie ganz für mich allein. Als Zweithund bin ich nicht wirklich geeignet, obwohl ich mich mit anderen Rüden und Hündinnen vertrage. Aber ich möchte eben immer die erste Geige spielen … ich bin schließlich ein Pudel! Ach, da wäre noch etwas ganz Wichtiges. Ich kann seit dieser Geschichte nicht allein bleiben, ich habe Angst, wieder verlassen zu werden. Wenn ihr meine Familie werden wollt, müsst ihr auch das wissen. Bis bald.
 
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